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Handball - Bundesfinale WK III Mädchen
im Mai 2010 in Berlin

Mit dem Landessieg in Wittlich am 4. März 2010 hatte sich erstmals ein HAG-Handballteam für ein „Jugend trainiert für Olympia“-Bundesfinale in Berlin qualifiziert, das vom 4. bis zum 8. Mai in der Bundeshauptstadt stattfand. Gespannt darauf, was uns erwarten würde, reisten wir per Zug nach Berlin. Nach der Akkreditierung im großen Teilnehmerfeld am Hauptbahnhof und der Hotelbelegung machten wir am Dienstagabend noch einen ersten Stadtbummel. 

Am Mittwochmorgen standen schon zu früher Zeit die ersten Spiele unserer stark besetzten Gruppe auf dem Programm. Im ersten Spiel gelang uns ein sehr guter Start: Nach 7:0-Halbzeitführung, konnten wir einen ungefährdeten 16-4- Sieg gegen das Heinrich-Hertz-Gymnasium aus Erfurt erzielen. Besonders erfreulich dabei war, dass sich fast alle Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten. Im zweiten Spiel gegen die starke Mannschaft der Helmbundschule Neuenstadt  ging es lange Zeit eng zu, beide Abwehrreihen dominierten. Mitte der zweiten Halbzeit konnten wir uns dann leicht absetzen. Den Vorsprung gab die Mannschaft nicht mehr her und so stand es am Ende 8:5 für das HAG. Im letzten Spiel der Vorrunde spielten wir gegen den späteren Turniersieger, das Sportgymnasium aus Magdeburg. Einer exzellenten Abwehrleistung, die dem Gegner mit nur 5 Treffern den niedrigsten Turnierwert ermöglichte, standen fehlende Durchschlagskraft und eine unzureichende Chancenverwertung im Angriff gegenüber, so dass wir uns nach 1:3 Halbzeitrückstand mit 2:5 geschlagen geben mussten. Dennoch wurde bereits hier deutlich, dass wir auch gegen die „Großen“ mithalten können. Nach einem Besuch beim Wettkampf der HAG-Turnerinnen, die mit einem tollen vierten Rang abschlossen, machten Spieler und Lehrer noch eine Stadtrundfahrt, um Berlin noch besser kennen zu lernen, ehe es nach dem Abendessen auf die Reichstagskuppel und zum Brandenburger Tor ging. 

Nach diesem anstrengenden Tag war die Nachtruhe um so wichtiger, denn der Donnerstag unserer Berlinwoche stand ganz im Zeichen des Sports. Da wir uns nach der Vorrunde als Gruppenzweite für die Spiele um Platz 1 bis 8 der 16 teilnehmenden Bundesländer qualifiziert hatten, war klar, dass wir nun auf ausgesprochen starke Mannschaften treffen würden. In unserem vielleicht besten Spiel gelang es uns bis Mitte der zweiten Hälfte in einer tollen und schnellen Begegnung gegen den späteren Dritten, die Mädchen der Sportmittelschule Leipzig, mitzuhalten und auch immer wieder in Führung zu gehen. Am Ende konnten sich die sehr stark besetzten Mädchen aus Sachsen dann jedoch mit 11:8 durchsetzen. Im anschließenden Spiel gegen das Gymnasium Netphen (Vertreter des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen) gelang es uns leider nicht diese Form beizubehalten. Gegen die gut eingestellte Abwehr des Kontrahenten konnten wir zwar einige Chancen erspielen, doch die Verwertung ließ zu wünschen übrig, so dass am Ende eine 7:10 Niederlage zu Buche stand. Damit spielten wir um Platz 7 gegen die Gesamtschule Edertal aus Hessen. Trotz des Ausfalls unserer Leistungsträgerin Saskia Deege konnten wir gegen die körperlich deutlich überlegenen Hessinnen mithalten. Mitte der zweiten Hälfte gingen wir sogar immer wieder in Führung und die Mannschaft merkte, dass bei diesem (mit nun längerer Spielzeit von 2x15 Minuten stattfindenden) letzten Spiel etwas drin war. Beeindruckend dabei war auch, dass nun andere Spielerinnen als bisher Verantwortung übernahmen und dabei durch gute Leistungen zu gefallen wussten. Leider konnten wir unseren knappen Vorsprung nicht halten. 5 Sekunden vor Spielende mussten wir in Unterzahl den 18-18-Ausgleich hinnehmen. Doch auch davon ließ sich die Mannschaft nicht unterkriegen. Trotz eines folgenden 2-Tore-Rückstands in der ersten Verlängerungshälfte kämpften die HAG-Mädchen buchstäblich bis zum Umfallen und dieses Mal lief es umgekehrt: 5 Sekunden vor Ende der Verlängerung gelang Katharina Voigt nach einer Durchsbruchsaktion der vielumjubelte 23-22-Siegtreffer. Erschöpft, aber glücklich konnte nach dem Abendessen der Tag mit einem Kinobesuch ausklingen gelassen werden. 

Damit gelang uns ein im Vorfeld kaum für möglich gehaltener 7. Platz, womit wir in diesem Jahr die bestplatzierte rheinland-pfälzische Schulmannschaft nicht nur bei den verschiedenen Handballaltersklassen, sondern auch im Gesamtblick der „großen Sportspiele“ Handball, Basketball und Volleyball waren, die doch deutlich von unter leistungssportlichen Bedingungen arbeitenden Sportschulen bestimmt waren. Dafür ist der Mannschaft ein großes Kompliment auszusprechen. 

Abgerundet wurde die Fahrt am Freitag durch einen Besuch bei Madame Tussauds, einer ausgedehnten Shoppingtour und der zentralen Abschlussveranstaltung mit etwa 2500 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Abend in der Max-Schmeling-Halle sowie der dort anschließend stattfindenden Teilnehmerdisco, ehe es am Samstagmorgen mit der Deutschen Bahn zurück nach Haßloch ging, wo am Nachmittag alle Turnerinnen und Handballerinnen wieder wohlbehalten eintrafen. 

Im Namen der Schülerinnen möchte ich mich bei vielen Menschen für die vielfältige Unterstützungen bedanken, die uns diese Erlebnis ermöglich haben: 

  • Allen Mitarbeitern des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in Rheinland-Pfalz und Berlin, namentlich Herr Stäudt (Ministerium), Herr Krieger (ADD) und Herr Seelinger (Organisationsleiter WK III) sowie den Mitarbeitern der Deutschen Schulsportstiftung, die in Berlin eine logistische Großleistung vollbracht haben, um einen reibungslosen Verlauf der Wettkämpfe zu gewährleisten und uns einen schönen Aufenthalt zu ermöglichen.
  • Den Vereinen und den Vereinstrainern unserer Spielerinnnen, die durch langjähriges Training die notwendigen Grundlagen gelegt haben, hier vor allem Herrn Voigt, der die Mannschaft durch ein gemeinsames Training auf die Turnierspiele in Berlin vorbereitet hatte.
  • Allen Eltern für die Unterstützung bei den Turnierspielen in der Vorrunde, dem ADD-Finale, dem Landesfinale und dem Bundesfinale
  • Dem Förderkreis des Hannah-Arendt-Gymnasiums für die Finanzierung der Schul-T-Shirts
  • Der Schulleitung des Hannah-Arendt-Gymnasiums und allen Kolleginnen und Kollegen für  das Verständnis und die Hilfe bei vielen organisatorischen Aspekten

Für das HAG waren in Berlin beim Handballturnier dabei:

Katharina Arend, Samira Brand, Saskia Deege, Marlene Handl, Jana Heußler, Jannika Jung, Claudia Neuses, Julia Ritter, Lisa-Marie Steffens, Laura Theobald, Katharina Voigt, Lena Weisbrod

Betreuende Lehrer: N. Steinbrecher, T. Grehl

Tobias Grehl

Autor: Tobias Grehl