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Die Amis ticken anders - Der Leistungskurs Sozialkunde im Gespräch mit Christoph von Marschall am 13. November 2012

„Wenn man in Deutschland fragt, ob Millionäre höhere Steuern zahlen sollen, sind 90% der Bevölkerung dafür; in Amerika sind 90% dagegen.“ Laut Christoph von Marschall, Redakteur und Washington-Korrespondent des Berliner Tagesspiegel, sind Amerikaner zutiefst misstrauisch ihrer Regierung gegenüber, denken der Staat könne nicht mit Geld umgehen und bewundern Leute, die in der Privatwirtschaft zu viel Geld gekommen sind.

Diese und weitere interessante Hintergründe zum Thema „Amerika hat gewählt – die Folgen für Deutschland (oder: … für Europa)“ erfuhr der Sozialkunde Leistungskurs 13 von Frau Kexel bei seiner Teilnahme am Mittagsgespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Kulturbrauerei Heidelberg. Im kleinen Kreis von ca. 45 Personen verfolgten wir zunächst den Vortrag von Herrn von Marschall und konnten ihm, dem einzigen Journalisten mit Zugangspass zum weißen Haus, im Anschluss zahlreiche Fragen stellen. Neben den persönlichen Begegnungen mit den Kandidaten Barack Obama und Mitt Romney, den von Marschall im Wahlkampf begleitete, und seinen Einschätzungen zu den Folgen der Wahl, begeisterten uns vor allem seine Ausführungen zu den Grundeinstellungen der Amerikaner und insbesondere zu den Republikanern, die viele von uns in ihren Werthaltungen schlichtweg nicht verstehen. Von Marschall erklärte, dass viele Amerikaner überzeugt davon sind, dass man gar keinen Staat brauche. Diese Einstellung komme daher, dass viele weiterhin an den American Dream (Jeder Mensch kann sich vom Tellerwäscher zum Millionär hocharbeiten, besonders wenn er einen moralisch anständigen Lebenswandel pflegt) glauben.

Besonders positiv empfanden wir die Erfahrung, mit jemandem gesprochen zu haben, der in Amerika lebt, amerikanische Zeitungen liest, sich mit amerikanischen Nachbarn aber natürlich auch mit Politikern aller Couleur unterhält. Auf der Zugfahrt nach Hause war uns dann klar: „Die Amis ticken anders!“

Hier kann man Christoph von Marschall zusammen mit dem US Präsidenten Barack Obama sehen.

Autor: Stefanie Kexel