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Jugend debattiert - Bundesfinale 2016

Bundesentscheid Jugend Debattiert in Berlin: Dokumentation aus der Perspektive eines teilnehmenden Haßlochers, Fazit: Einfach genial!

 

Donnerstag, der 16.07.2016. 10 Uhr morgens. Andere Leute sitzen gerade im Unterricht, ich laufe zum Bahnhof. Stimmung ausgezeichnet; heute geht’s nach Berlin! Nachdem ich im Landesfinale Rheinland-Pfalz auf dem zweiten Platz gelandet bin, darf ich zum Bundesentscheid Jugend Debattiert nach Berlin. Die besten 64 Debattanten aus ganz Deutschland, je 32 pro Altersgruppe, sind dabei. Wahnsinn. In Mannheim treffe ich auf Frau Pins, die mich zu dem Wettbewerb gebracht hat und nach Berlin begleitet sowie ein paar andere Wettbewerbsteilnehmer aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland. Nach einer erfreulich problemlosen Zugfahrt und einer Besprechung des Debattenstoffes mit Frau Pins und Johanna aus Baden-Württemberg, kommen wir am Berliner Hauptbahnhof an. Nervosität noch erfreulich niedrig, Stimmung besser denn je. Fahrt zum Hotel, dort einchecken und alte Freunde vom Landessiegerseminar wiedertreffen. Allgemeine Freude, alle sind gut drauf, vor allem, als das Abendessen am riesigen (und hervorragenden) Buffet beginnt. Dann geht's zur Begrüßung durch Jugend-Debattiert-Chef Ansgar Kemmann sowie das Wettbewerbsteam und zur Bekanntmachung der Debattenpläne für den nächsten Tag. Es entsteht ein kleiner Flashmob; alle wollen gleichzeitig zu den Plänen, um zu wissen, mit wem sie sich absprechen sollten, um am nächsten Tag gut debattieren zu können. Nachdem sich alle Debattengruppen gefunden haben, beginnen die Absprachen; gleichzeitig läuft Deutschland gegen Polen – nachdem der Endstand bekannt wird, bin ich ganz froh, es mir nicht angesehen zu haben. Gegen 0:30 Uhr kommt die Mehrheit der Debattanten auf die grandiose Idee, doch vor den Debatten auch noch schlafen zu können, da das logisch klingt, schließe ich mich an. Nächster Morgen: Quali-Debatten-Tag. Jetzt geht der Spaß erst richtig los! Langsam aber sicher stellt sich allgemeine Nervosität ein. Nach dem Frühstück (am wieder einmal ausgezeichneten Buffet), letzte Absprachen, danach erste Debatte. Thema: „Soll sexualisierte Werbung verboten werden?“ Ich befinde mich auf Position Pro 1, bin also dafür, solche Werbung zu verbieten, und darf auch noch die Einleitung zu dem Thema vortragen. Gottseidank habe ich am Abend vorher noch ein paar Beispielwerbungen gegoogelt und mir aufgeschrieben, was ich denn sagen will. Debatte vorbei, Fazit: Super gelaufen, vollkommen zufrieden, so kann es weitergehen. Dann Mittagessen (Beschreibung des Buffets wie üblich) und Absprachen für die zweite Debatte zum Thema: „Sollen Volksbegehren und Volksentscheid auf Bundesebene eingeführt werden?“ Fazit der zweiten Debatte: Noch besser gelaufen, unglaublich viel Spaß, persönliches Ziel des Wettbewerbs damit vollkommen erreicht! Am Abend: Bekanntgabe der Ergebnisse und Aushändigung der Urkunden, habe zwar keinen der vorderen Plätze erreicht, aber was soll`s, ich bin weiter gekommen als ich jemals geglaubt habe und habe mein Ziel vollkommen erreicht, ich bin absolut zufrieden. Alina, die Rheinland-Pfälzerin aus Altersgruppe 1, ist auf dem dritten Platz und damit im Bundesfinale, wir freuen uns riesig für sie. Henning, seines Zeichens Landessieger Altersgruppe 2 von Rheinland Pfalz, und ich geben ihr stehenden Applaus. Wieder einmal bin ich davon überzeugt, dass auf Bundesebene des Wettbewerbs statt Konkurrenzdruck ein ausgezeichnetes Gemeinschaftsgefühl herrscht, weshalb die Platzierung nicht so wichtig ist. Am Abend dann Grillbuffet und Freizeit; der Stress ist durch! Ich gehe mit Sarah und Maja aus dem Saarland sowie Klara aus Niedersachsen auf den Alexanderplatz und danach noch auf den Hackeschen Markt; Stimmung wieder einmal hervorragend. Nächster Morgen: Bundesfinaltag. Wir fahren gemeinsam zur Urania, dem Veranstaltungsgebäude, in dem das Finale stattfinden wird. Gegen 11:00 Uhr haben alle ihre Plätze eingenommen, dann kommt der Bundespräsident. Wahnsinn! Ich darf den Bundespräsidenten live sehen! Er hält eine sehr persönliche und sehr eindrucksvolle Rede zum Thema „Der Sinn des Debattierens“, danach kommt der Hauptprogrammpunkt, das Bundesfinale. Die Leistung der Finaldebattanten spricht für sich, die Bewertung der Jury ist nicht ganz nachvollziehbar, aber egal, alle freuen sich für die Debattanten. Zum Schluss kommen alle zum Gruppenfoto auf die Bühne, in der Mitte steht Herr Gauck, keinen halben Meter neben mir! Was für ein Gefühl! Leider ist damit alles auch schon vorbei, viel zu schnell für meinen Geschmack. Verabschiedung von allen, schade, dass es schon so weit ist. Busfahrt zum Berliner Hauptbahnhof und dann Heimfahrt mit dem ICE, Stimmung immer noch ausgezeichnet. In Mannheim verabschiede ich mich von Sarah aus dem Saarland und Frau Pins, um 21:00 Uhr stehe ich wieder am Bahnhof Haßloch. Nur zweieinhalb Tage sind vergangen und ich habe so viel erlebt. Wahnsinn. Ich bin vollkommen zufrieden und einfach nur glücklich. An dieser Stelle nochmal meinen herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer, die es bis Berlin geschafft haben, insbesondere an die Finalisten. Und vielen, vielen, vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben, an mein liebes Jugend-Debattiert-Team vom HAGH und an Frau Pins, wegen der ich überhaupt erst mit dem Wettbewerb angefangen habe. Eine solche Erfahrung und ein solches Gruppengefühl hatte ich nur selten bis nie. Fazit: Einfach genial!

 

Autor: Julian Scammell