Der Lebenslauf von Hannah Arendt
(zusammengefasst)
Jahr | Ereignis |
1906 | Hannah Arendt wird am 14. Oktober in Linden bei Hannover als Tochter von Martha (geb. Chon) und Paul Arendt geboren. Sie kehrt aufgrund der Krankheit ihres Vaters mit der Familie in deren Heimatstadt Königsberg zurück, wo sie in einem sozialdemokratischen, jüdisch-assilimierten Elternhaus aufwächst. |
1913 | Einschulung Hannahs; Tod ihres Vaters. |
1921 | Hannah überredet ihre Klassenkameradinnen des Gymnasiums in Königsberg, den Unterricht eines unbeliebten Lehrers zu boykottieren und wird daraufhin von der Schule verwiesen. |
1923 | Hannah beginnt ihr Studium bei Romano Guardini in Berlin (Griechisch, Latein, Theologie ) |
1924 | Wechsel an die Universität Marburg nach Ablegen eines externen Abiturs. Dort studiert sie Philosophie bei Martin Heidegger, zu dem sie eine intensive Liebesbeziehung entwickelt |
1928 | Promotion über "Den Liebesbegriff bei Augustin" bei Karl Jaspers. |
1929 | Heirat mit Günther Stern (Anders). Umzug nach Berlin. |
1933 | Günther Stern flieht nach Paris. Hannah Arendt wird von der Gestapo verhaftet, kommt aber nach einer Woche frei. |
1934 | Hannah Arendt arbeitet in Marseille ohne Arbeitserlaubnis zuerst für " Agriculture et Artisan" später für "Jugend-Alijah". |
1935 | Hannah Arendt begleitet eine Gruppe junger Juden nach Palästina. |
1936 |
Günther Stern wandert aus. Hannah Arendt ist bei der Gründung des jüdischen Weltkongresses in Genf dabei. Sie lernt Heinrich Blücher kennen, der später ihr zweiter Ehemann wird. Die Ehe mit Günther Stern wird geschieden. |
1938 | Blücher wird in ein Sammellager eingezogen, kehrt jedoch Ende des Jahres zurück. |
1939 | Sie arbeitet für die "Jewish Agency" und schließt ihr Buch "Rahel Varnhagen" ab. |
1940 | Hannah Arendt und Heinrich Blücher heiraten. Sie wird ins Internierungslager Gurs gebracht, kann jedoch fliehen und gelangt mit Blücher und ihrer Mutter in die USA. |
1941 | Ankunft in New York. Hannah Arendt publitziert in den "Jewish Social Studies". |
1942 | Sie hält Vorlesungen am Brooklyn College und ist 1945 Kolumnistin der Emigrantenzeitung "Aufbau". |
1943 | Erste volle Stelle bei der "Conference of Jewish Relations" . Als Forschungsleiterin erstellt sie Listen jüdischer Kulturgegenstände in Europa. |
1945 | Hannah Arendt versucht mit ihrem Buch "Die drei Säulen der Hölle" die Gründe des Antisemitismus zu analysieren. Es wird 1951 erscheinen. |
1946 | Hannah Arendt arbeitet in New York, im neu aufgebauten Schokenverlag. |
1947 | Ihre Mutter stirbt im Alter von 74 Jahren. |
1949 | Hannah Arendt reist als Vertreterin der "Jewish Cultural Reconstruction" von Stadt zu Stadt. |
1951 | Ihr Hauptwerk "The Origins of Totalitarianism" (dt. "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft") erscheint. |
1953 | Hannah Arendt hält viele Gastvorlesungen in Princeton und Harvard. |
1954 | Sie erhält für ihr Buch den Literaturpreis des National Institute for Arts and Letters. |
1958 | "The Human Condition" erscheint (dt. "Vita activa" oder "Vom tätigen Leben"). |
1959 | Sie erhält den Lessing- Preis der Stadt Hamburg. |
1961 | Hannah Arendt ist als Prozessberichterstatterin bei der Gerichtsverhandlung van Adolf Eichmann anwesend. |
1963 | Ihre Artikel erscheinen als Buchform "Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen". Ihr Buch "On Revolution" entsteht. |
1964 | Professur an der University of Chicago. |
1967 - 75 | Professur mit reduzierter Lehr und Präsenzpflicht an der New School for Social Research in New York. |
1970 | Sie veröffentlicht ihre Studien "Macht und Gewalt". |
1972 | Sie arbeitet an der "Vita Contemplativa. Leben des Geistes", das in 3 Teile geteilt werden sollte: Denken, Wollen und Urteilen. |
1973 | Sie präsentiert ihre Arbeit über "Das Denken". |
1975 | 4.Dezember: Sie arbeitet an dem letzten Teil ihres Buches "Die Urteilskraft" Hannah Arendt stirbt am gleichen Tag durch einen Herzinfarkt in New York. |
Autor: Karin Reinhardt