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Kurz und bündig - die 10 häufigsten Fragen

1. Was unterscheidet ein G8-Ganztagsgymnasium von einem Halbtagsgymnasium?

G8-Ganztagsgymnasium bedeutet, dass zu dem Pflichtunterricht, der für alle weiterführenden Schulen vorgeschrieben ist, noch weitere Stunden hinzukommen, in denen geübt und vertieft wird, in denen Klassenarbeiten vorbereitet werden und in denen auch Zeit für Bewegung, Entspannung und für Arbeitsgemeinschaften ist. Der Pflichtunterricht und diese zusätzlichen Stunden - deren Anzahl zwischen den Jahrgangsstufen variiert -  werden auf den Vormittag und auf den Nachmittag sinnvoll verteilt.


2. Welche Vorteile hat ein G8-Ganztagsgymnasium?

  • das Lernen wird neu organisiert

  • den Bedürfnissen der Kinder kann eher entsprochen werden

  • die Schule wird zum zentralen Ort des Lernens und des sozialen Miteinanders

  • Hausaufgaben entfallen weitestgehend, weil in der Schule Zeit zum Üben und Vertiefen ist (u.a. in den Lernzeiten)

  • mehr Chancengleichheit für Kinder aus allen sozialen Schichten

  • Entlastung der Eltern und Stärkung des Familienlebens durch das Wegfallen von Hausaufgaben

  • Entlastung für berufstätige Eltern durch verlässliche Unterrichtszeiten bis in den Nachmittag

  • schulische Bildung und Erziehung folgen einem eher ganzheitlichen Ansatz

  • intensivere Beziehung zwischen Lehrer und Schüler

  • Möglichkeiten der gezielten Förderung von Schwächen und Stärken

  • individuellere Förderung der Kinder durch Zusatzangebote

  • Entwicklung von Teamfähigkeit

  • Entwicklung von sozialer Kompetenz

  • mehr Wahlmöglichkeiten durch die Einführung eines Wahlpflichtfaches in Klasse 8 (Informatik, 3.Fremdsprache oder ein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt)

  • die Oberstufe umfasst volle drei Jahre, die Stundenzahl in den Leistungskursen wird erhöht (im Vergleich zur derzeitigen MSS)

  • mehr Chancengleichheit für Schüler und Schülerinnen, die von anderen Schulen nach dem qualifizierten Sekundarabschluss in ein Gymnasium wechseln

3. Die Kinder können sich doch nicht den ganzen Tag
      konzentrieren und lernen!

Das stimmt!

Deswegen wird der Schulalltag in einem Ganztagsgymnasium anders strukturiert. Lern- und Arbeitsphasen wechseln sich mit Übungszeiten, mit Entspannung, Sport, Spiel und Bewegung ab. Soweit aus schulorganisatorischen Gründen möglich, unterrichtet eine möglichst kleine Gruppe von Lehrkräften mit einer hohen Stundenzahl in einer G8 - Klasse. Dies bedeutet eine intensive Betreuung der Kinder und lässt Spielraum für Phasen der Entspannung und Bewegung.


4. Bedeutet eine verkürzte Schulzeit nicht eine größere Belastung
     und weniger Bildung?

Nein, für eine verpflichtende Ganztagsschule stimmt das keineswegs!
Die Schülerinnen und Schüler haben auch in einem Ganztagsgymnasium eine vorgeschriebene Anzahl an Pflichtunterricht - wie an allen anderen weiterführenden Schulen unseres Landes auch.

Im Pflichtstundenbereich gibt es für die G8-Gymnasien lediglich eine Neuerung: Ab Klasse 8 müssen sich die Schülerinnen und Schüler für ein Wahlpflichtfach (3. Fremdsprache, Informatik oder Naturwissenschaften) entscheiden. Auch diese Vorgabe erachten wir als einen sinnvollen Schritt der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik, weil damit das gymnasiale Profil gestärkt und gleichzeitig den unterschiedlichen Interessen und Begabungen der Kinder Rechnung getragen wird.

Da die Oberstufe auf einem G8-Gymnasium bereits ab der 10. Klassenstufe beginnt, umfasst sie volle drei Jahre - ein halbes Jahr mehr als die bisherige MSS. Somit können die Oberstufenschülerinnen und -schüler intensiver auf ihr Abitur vorbereitet werden - dies widerspricht der gängigen Meinung des Turbo-Abiturs vehement! Einen weiteren Pluspunkt stellt die Aufstockung der Leistungskurs-Wochenstunden dar.

Kinder, die an einem G8 - Gymnasium in Rheinland-Pfalz das Abitur ablegen, haben als Folge des verpflichtenden Ganztagsbetriebs und der Neuorganisation des Lernens insgesamt deutlich mehr Unterricht und mehr lehrerbetreute Übungszeiten als Kinder, die an einem G9-Gymnasium unterrichtet werden! Zudem werden die Lehrpläne aller Fächer für die G8-Gymnasien überarbeitet und damit der 12-jährigen Schulzeit angepasst.


5. Wie sieht ein Stundenplan in G8GTG aus?

 Der Stundenplan einer Klasse hängt von sehr vielen Faktoren ab. Daher ist der folgende Plan der Klassenstufe 5 nur als ein mögliches Beispiel zu sehen:

  Mo Di Mi Do Fr
7.55 - 8.40 E D D Reli BK
8.40 - 9.25 Sport D Mus LZ M/ D BK
20 min. Pause
9.45 - 10.30 Mus E E LZ D/ M D
10.30 - 11.15 M E LZ NF M LZ E/ ITG
15 min. Pause
11.30 - 12.15 LZ D/ M M Sport KLL ITG/ LZ E
12.15 - 13.00 LZ M/ D Reli Sport E Nawi
13.15 - 13.55 Mittagspause  
13.55 - 14.40 D LZ NF EK EK
14.40 - 15.25 AG Nawi Nawi Sport AG
                                  5 min. Pause
15.30 - 16.08 AG Nawi M Sport AG

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


6. Was sind Lernzeiten?

Lernzeiten sind die Zeiten, in denen die Schülerinnen und Schüler individuell lernen und üben; hierbei werden sie von Fachlehrern betreut.


7. Muss mein Kind, wenn es am späten Nachmittag nach Hause kommt,
     noch Hausaufgaben machen?

Nein!

Gemäß der ministeriellen Richtlinie zur Umsetzung der Lehrpläne für G8GTG-Schulen entfallen in einer Ganztagsschule die traditionellen Hausaufgaben. Das Lernen findet grundsätzlich im Unterricht und in den Lernzeiten, also in der Schule statt. Wir halten diesen Aspekt für einen ganz entscheidenden Vorteil einer verpflichtenden Ganztagsschule!

8. Wo bewahren die Kinder die Bücher und Unterrichtsmaterialien auf?

Die Schulbücher, Hefte und alle sonstigen Materialien sollen grundsätzlich in der Schule bleiben. Die Klassenräume der Ganztagsklassen sind dementsprechend mit Regalen und Schränken ausgestattet; außerdem mieten die Eltern für alle Schüler- innen und Schüler einen abschließbaren Spind. Am Wochenende oder vor Klassenarbeiten können selbstverständlich die Unterrichtmaterialien auch mit nach Hause genommen werden. Damit entfallen auch die berechtigten Klagen der Eltern über zu schwere Schulranzen der Kinder.


9. Wie wird das Mittagessen organisiert?

Unserer Schülerinnen und Schüler sind von Montag bis Donnerstag bis kurz nach 16 Uhr am HAG und an diesen Tagen gehört natürlich auch das tägliche Mittagessen mit den Klassenkameradinnen und -kameraden zum Schulleben dazu. Seit März 2013 ist das neue Mensagebäude im Betrieb, in dem alle Schülerinnen und Schüler in der 6. oder 7. Stunde essen gehen.

Dabei kann man jeden Tag aus drei Gerichten auswählen, die das SRH-Team frisch vor Ort zubereitet. Unter den Kategorien "vegetarisch", "klassisch" und "jung - leicht - trendy" verbergen sich verschiedene Angebote, unter denen jeder etwas findet. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Hauptgericht, auch ein Salat als Vorspeise und ein Nachtisch sind stets Bestandteil der Menüs, die von Montag bis Donnerstag angeboten werden. 

Ein Menü kostet 4€. Wer essen gehen möchte, benötigt dazu einen Mensaausweis, der bei den Schülerinnen und Schülern im Schülerausweis integriert ist. Mit seinem Zugangscode kann muss man sich dann über das Mensa-Portal ein Essen bestellen. Dies kann bis zu zwei Wochen vorher geschehen (für diesen Zeitraum sind die Speisepläne vorhanden). Bis 8.30 eines jeden Tages kann Essen bestellt oder storniert werden. Um bestellen zu können, muss man auf ein Konto unserer Schulträgers, der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, ein Guthaben überwiesen haben. Vom Konto wird dann pro bestelltes Essen ein Betrag von 4€ abgezogen. Der Kontostand kann jederzeit mit den persönlichen Zugangsdaten online eingesehen werden.


10. Was bedeutet eine Ganztagsschule für uns Eltern?

Auch für Eltern erfordert eine Ganztagsschule Umdenken und eine veränderte Haltung zu Schule und zum Lernen ihres Kindes. Zunächst einmal setzt die Anmeldung des eigenen Kindes an einem G8-Ganztagsgymnasium eine Auseinandersetzung mit dem G8-Konzept und Vertrauen in diese Schulreform voraus. Eltern müssen bereit sein, die Lernprozesse ihrer Kinder ausgebildeten Pädagogen zu überlassen. Da Bücher und Materialien in der Schule bleiben und die Kinder zu Hause keine Hausaufgaben erledigen, entfallen die Kontrollmöglichkeiten der Eltern. Dies bedeutet Loslassen, Gelassenheit, Vertrauen in die Schule und erfordert neue Wege der Kommunikation zwischen Eltern und Schule. Bei Informationsveranstaltungen, Elternabenden, in individuellen Gesprächen und über unser Lernjournal, eine Art Lerntagebuch, werden die Eltern über schulische Inhalte, den Lernfortschritt ihres Kindes und über einzelne Probleme informiert.

Autor: Manuela Wagner, Tobias Grehl, Stefanie Sauter