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Studienfahrt  Amsterdam 2016

Amsterdam, 1567 von dem italienischen Kaufmann Lodovico Guicciardini als "Venedig des Nordens" bezeichnet, ist das diesjährige Ziel der Stammkurse 12bio1 und 12bio2, unter Leitung der Lehrkräfte Hauck, Wagner und Vonhöne, gewesen.

Die niederländische Hauptstadt wurde im 13. Jahrhundert an der Amstel-Mündung in den Zuidersee gegründet und wird seit jeher vom Wasser geprägt. Eine besondere Rolle spielen die Grachten; Kanäle welche den Stadtkern sowie die Peripherie durchsieben und dem ehemaligen Handels- und Seefahrtszentrum einen unverkennbaren Flair verleihen. Neben kleinen verwinkelten Gassen mit etlichen Cafés zum Verweilen, stößt man auf hervorragend bestückte Museen und großangelegte Stadtpaläste, welche allesamt einen Einblick in den vergangenen Reichtum der Stadt erahnen lassen.

Montag:
Die Reise startete für uns um 7.30 am Montagmorgen an unserer Schule. Nach einer langen Busreise kamen wir zur späten Mittagszeit an unserem Reiseziel an.
Am Nachmittag fuhren wir das erste Mal in die Stadt hinein, wo wir eine Grachtenfahrt erleben konnten und viele interessante Fakten über die Hauptstadt der Niederlande erfuhren.  An diesem Abend - wie auch an den restlichen Tagen - konnten sich alle von dem großen und variantenreichen Essensangebot Amsterdams einen Eindruck verschaffen. Von asiatischer, orientalischer, typisch nordischer Küche, über spanische bis hin zu brasilianischer Küche gab es alles. Dieses Angebot unterstreicht erneut die Internationalität sowie Multikulturalität der Stadt. Anschließend sind einige Schüler zurück zum Hotel gefahren, andere erkundeten das Nachtleben der Stadt.

Dienstag:
Der Dienstag begann zunächst mit einer Stadtführung durch die verschiedenen Viertel der Stadt. Wir sahen die engste Gasse Amsterdams, uns wurden die verschiedenen Dachgiebelarten der Häuser erklärt und sahen abermals die einzigartigen Grachten. Der Stadtrundgang führte uns außerdem durch Chinatown sowie einen Flohmarkt. Besonders erwähnenswert ist das Vergügungsviertel "De Wallen", in das man ohne besondere Abgrenzung gerät. Mittels der ausführlichen und interessanten Stadtführung konnte man sich zu Beginn der Kursfahrt einen guten Eindruck von Amsterdam machen.  Nachdem die Schüler nun wieder Freizeit hatten, ging es noch vom Mittagessen gestärkt zum nächsten Programmpunkt. Es stand ein Besuch in der Heineken Brauerei an. Angefangen mit der Geschichte des größten niederländischen Brauereiunternehmens, über den Brauvorgang, bis hin zu einer Bierverköstigung wurde der Konzern werbewirksam präsentiert. Den restlichen Tag konnten die Schülerinnen und Schüler nach Belieben gestalten.

Mittwoch:
Am Mittwoch hieß es für uns früh aufstehen, weil wir mit dem Zug in das ungefähr 30 Minuten entfernte Küstenörtchen Zandvoort fuhren. Dort angekommen, wurden wir von einem Einheimischen durch die Dünen geführt. Hier entdeckten wir neben Dammhirschen, die sehr interessante Flora und Fauna sowie Bunker aus dem 2. Weltkrieg, die von der niederländischen Armee genutzt wurden, heute hingegen größtenteils eingestürzt sind. Nach einem langen Fußmarsch durch die Dünenlandschaft kamen wir am Strand an und konnten erneut den Tag nach unseren Wünschen gestalten. Viele Schüler verbrachten den verbleibenden Nachmittag im Küstenort, während andere die Rückreise nach Amsterdam antraten.

Donnerstag:
Donnerstags besuchten wir am Vormittag das Reichsmuseum von Amsterdam, eines der größten Kunstmuseen Europas. Es stellt neben der niederländischen Malerei und Kunst, auch kolonialgeschichtliche Kunst aus. Zur Malereisammlung des Rijksmuseum gehören u.a. Werke von Rembrandt, van Gogh, Vermeer und Hals. Für Kunstinteressierte stellte dieser Besuch das Kursfahrt-Highlight dar. Am Abend besuchten wir das Anne Frank Museum - Mahnmal für den Völkermord an  6 Millionen Juden während der Zeit des Nationalsozialismus. Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland 1933 die Machtergreifung vollzogen, wanderte die jüdische Familie Frank 1934 von Deutschland in die Niederlande aus, wo sie sich der Verfolgung entziehen wollte.  Ab 1942 lebte die Familie versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam. Während dieser Zeit verfasste die damals 13-jährige Anne ein Tagebuch, welches die Erlebnisse festhielt und heute weltbekannt ist. Kurz vor Ende des Krieges entdeckten Nationalsozialisten die jüdische Familie, die daraufhin in das KZ Bergen-Belsen deportiert wurde und als Opfer des Holocaust starben. Das Museum erstreckt sich über mehrere Häuser, von denen eines, nämlich Prinsengracht 263, das Versteck der Familie Frank war. Neben vielen persönlichen Dingen wie z. B. Annes Bildersammlungen berühmter Filmstars und Bildern von Anne sowie ihrer Schwester Margot, sind viele Gegenstände ausgestellt, die den Vormarsch der Nationalsozialisten und deren Kriegsverbrechen dokumentieren. Der sehr emotionale Museumsbesuch bleibt wohl jedem Schüler in Erinnerung und hinterlässt eine längerfristige Wirkung.

Freitag:
Nachdem der ein oder andere Schüler am letzten Abend das Nachtleben Amsterdams ausgiebig erkundete, hieß es freitags „Koffer packen und früh aufstehen“, denn um 09:30 machten wir uns mit dem bereits wartenden Bus auf die Heimreise. Trotz eines Staus im Rheinland, der uns 1 1/2 Stunden Zeit kostete, kamen wir froh und glücklich ca um 17:30 in Haßloch an. Abschließend sind nahezu alle Schülerinnen und Schüler der Stammkurse bio1 und bio2 mit der Kursfahrt zufrieden und können bestimmt in 20 Jahren freudig von ihr berichten.

 

Einige Bilder der Fahrt kann man hier sehen.

Autor: Tobias Weis