Verabschiedungsfeier für Herrn Seger
Es muss schon etwas Besonderes passieren, wenn am HAG dienstags schon um 13.00 Uhr Unterrichtsende ist und alle nach Hause gehen dürfen. Am Dienstag, den 12. Juli 2016 war es so. Das Besondere konnte man seit Tagen auch an der bunt und fröhlich dekorierten Aula erkennen, die sich schon auf den ersten Blick, die sich der scheidende Schulleiter gewünscht hatte, als Manege identifizieren ließ.
Eine Manege in der Schule? Zirkus? Artisten und Vorführungen? Diese Bilder wurden im Laufe des Nachmittags häufig benutzt, denn es war Zeit für den „Zirkus Segerano“, in dem Frau Wolf zu Beginn der Veranstaltung alle Anwesenden begrüßte. Die Plätze waren fast vollständig belegt: Gäste aus Politik und Institutionen, aktuelle und ehemalige Elternvertreter, dem Lehrerkollegium und der Schülerschaft, aber auch zahlreiche andere Weggefährten Eduard Segers aus nah und fern waren ans Hannah-Arendt-Gymnasium gekommen, um Adieu zu sagen und „den Chef“ zu verabschieden.
Es sollte trotz Abschiedsmelancholie eine launige und schöne Feier werden.
Eröffnet wurde der Zirkus von den Klassensprecherinnen und Klassensprechern der einzelnen Häuser, die in ihren Hausfarben die Manege durchliefen. Thomas Jung, stellvertretender Schulleiter am HAG, der mit Karin Wolf die Veranstaltung geplant und organisiert hatte begann mit seiner Rede die Reihe der Ansprache. Er ließ Eduard Segers Wirken an zentralen Stationen Revue passieren und versprach, dass heute die Schulgemeinschaft einen großen „Zauber“ für ihren langjährigen Schulleiter aufführen würde. Er sollte nicht zu viel versprechen.
Mehrfach bot der Kurs Darstellende Spiel 11 kurze Szenen zum HAG, in denen zentrale Etappen der Schulgeschichte Revue passieren gelassen wurde. Natalie da Cunha Oliveira und Franziska Kling führten zudem gekonnt durch das Programm. Ein erster emotionaler Höhepunkt war dabei sicherlich das auf der Melodie von „Westerland“ (Die Ärzte) gesungene Lied zur „Seger-Ära“, die unter anderem als „bunt und schön“ bezeichnet wurde und die Szene „Auftritt für den Baulöwen“ abrundete.
In den Ansprachen der politischen Vertreter, Herrn Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld und dem ersten Beigeordneten der Gemeinde, Herrn Tobias Meyer, der Bürgermeister Lothar Lorch vertrat, wurde herausgestellt, welchen Anteil Eduard Seger sowohl an der baulichen als auch an der pädagogischen Entwicklung des Hannah-Arendt-Gymnasiums hatte. Beide Redner ließen die zahlreichen baulichen und organisatorischen Veränderungen der vergangenen Jahre Revue passieren und kennzeichneten den scheidenden Schulleiter als stets verlässlichen Partner.
Leonie Penn (Gesang) und Daniel Tran (Klavier) aus der MSS12 fesselten anschließend die Zuhörer mit ihrem Lied „Beautiful“ von Christina Aguilera, das ein weitere künstlerisches Highlight der Feier darstellte.
Herr Hans-Joachim Lillig, Leitender Regierungsschuldirektor von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, überreichte anschließend als unmittelbarer Vorgesetzter von Herrn Seger die Pensionierungsurkunde, die nach über 40 Jahren Dienstzeit beim Land Rheinland-Pfalz den offiziellen Übergang in den Ruhestand ab dem 1. August 2016 dokumentiert. Er tat dies mit launigen Worten und ging auf Herrn Segers Laufbahn in Form zum Schmunzeln anregender Zitate aus früheren dienstlichen Beurteilungen ein. Dabei charakterisierte er Eduard Seger in seiner Ansprache sehr persönlich auf Grundlage seiner Begegnungen mit ihm und zeigte – passend zum Motto des Tages – notwendige Eigenschaften eines Schulleiters am Beispiel verschiedener Zirkustiere auf. Er erinnerte sich auch, dass Herr Seger ihm selbst bei seiner Einführung in das damalige Schulleiteramt in Bad Bergzabern im Namen der Vorderpfälzer Direktoren begrüßt habe und ihm ein Jojo als Bild für den Versuch Amplitudenausschläge auszumitteln mit auf den Weg gegeben hatte.
Nach der Vorführung einer wiederum beeindruckenden Szene des DS-Kurses waren die Schülersprecher Tim Kreulach und Lukas Wasner an der Reihe. Sie erinnerten sich an ihre zahlreichen und vielfältigen Begegnungen mit Herrn Seger und bedankten sich im Namen der Schülerschaft für sein großes Engagement, bei dem stets der einzelne Schüler im Mittelpunkt stand. Auch der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Herr Dr. Jabs, bedankte sich im Namen der Eltern ausführlich bei Herrn Seger für dessen Engagement in der Elternarbeit sowie für das HAG im Allgemeinen, die – bei manchmal durchaus anderen Meinungen – von großem gegenseitigen Respekt und Verlässlichkeit geprägt war.
Nach einem besinnlichen Klaviersolo, Ulf Rauska (MSS12) spielte auf der Aulabühne Rachmanninoffs „prelude in g –moll“, ergriff die Personalratsvorsitzende Katharina Weiler das Wort und verabschiedete Herrn Seger im Namen des Kollegiums. Dabei erinnerte sie sowohl an ihre Diskussionen mit dem Schulleiter, die sie im Rahmen ihrer Funktion bei Meinungsverschiedenheiten führen musste, als auch dessen Zugewandtheit zum Kollegium. Der einschwebende ferngesteuerte Mini-Helikopter symbolisierte das Geschenk des Lehrerkollegiums: einen Rundflug über die Pfalz.
Eine weitere musikalische Bereicherung bot die HAG-Bläserklasse, die „Surfin USA“ spielte und demonstrierte, was sie in kurzer Zeit bereits als Ensemble zu leisten fähig ist.
Den vorletzten Rednerblock begann für die Direktorenvereinigung Herr OStD Rudolf Eyckmann, früher selbst Lehrer am HAG. Auf amüsante Art und Weise motivierte er Schritt für Schritt eine Umbenennung des neuen geplanten landesweiten Schulverwaltungsprogramm „edoo.sys“ in „edoo.art“und ging dabei auf die Eigenschaften Herrn Segers sowie von Schulleitern im Allgemeinen ein. Frau Monica Hübner, Schulleiterin der Siebenpfeiffer-Realschule plus, bedankte sich im Namen der Haßlocher Schulleitungen ganz herzlich bei Eduard Seger. Sie betonte die stets harmonische Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Karin Reinhardt, bis vor eineinhalb Jahren zweite Stellvertreterin am HAG, lud den Neu-Ruheständler in den Club der ehemaligen HAG-Lehrkräfte ein und erläuterte die Annehmlichkeiten des Pensionärsleben.
Nach einem Lied des Lehrerchors und der Lehrerband (Udo Jürgens: „Aber bitte mit Sahne / Seger“) war es dann soweit. Der langjährige Zirkusdirektor, der bis dato das Schauprogramm genießen konnte, betrat die Manege. Sichtlich gerührt vom Dargebotenen war ihm der Abschluss der dreistündigen Zirkusshow vorbehalten. Er hatte dazu einen Koffer mit einigen zentralen und bleibenden Erinnerungen mitgebracht und ließ nochmals wichtige Ereignisse seiner Schulleiterzeit Revue passieren: Das erste Abitur, Namensgebung, Kollegiumsfahrten, G8GTS- Umbau der Schule, die Feier seines 60. Geburtstag und noch einiges mehr rief er als persönliche Höhepunkte in die Erinnerung der Anwesenden. Dabei bedankte er sich bei seiner Familie sowie seinen langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Gremien, Schulleitung, Kollegium und Verwaltung.
Mit den Worten „Machen Sie’s gut – mit Hannah Arendt“ endete die Feier. Der Umtrunk danach gab Gelegenheit zum Austausch und persönlicher Verabschiedung. Bei aller Freude über die schöne Veranstaltung, es wehte nach 25 Jahren „Seger-Ära“ auch ein Hauch an Abschiedsmelancholie durch die Aula.
Galerie
Hier findet man in einer Galerie zahlreiche weitere Bilder der Verabschiedung, die uns Herr Brech zur Verfügung gestellt hat.