Modul 4 - Das Berufspraktikum
In der zehnten Klasse treten unsere Schülerinnen und Schüler in die Oberstufe ein. Das ist Grund genug, erste Kontakte zur Arbeitswelt zu knüpfen und sich Gedanken über einen möglichen Beruf zu machen. Hierbei möchte die Schule durch ein 14-tägiges Betriebspraktikum Hilfestellung zu leisten. Es findet in der Regel von Mitte bis Ende Januar 10. Schuljahres statt.
Dieses Praktikum wird im Unterricht intensiv vor – und nachbereitet:
- Im Fach Deutsch der neunten Klasse stellen die Schüler Bewerbungsunterlagen zusammen.
- In einem Praktikumsforum präsentieren die Praktikantinnen und Praktikanten der zehnten Klassen den aktuellen Neunern ihre Erfahrungen und Praktikumsbetriebe.
Parallel dazu suchen sich die Schüler bis spätestens Ende der Herbstferien einen Praktikumsplatz. Der Praktikumbetrieb sollte nicht weiter als 20 km von Haßloch entfernt sein. Anfallende Fahrtkosten werden gegen Vorlage der Fahrkarten durch die Kreisverwaltung Bad Dürkheim erstattet.
Die im Praktikum gemachten Erfahrungen dienen dazu, die folgenreiche Entscheidung für einen bestimmten Ausbildungsweg, bzw. Beruf zu erleichtern. Was läge also näher, als unverbindlich im angestrebten Beruf/Berufsfeld praktische Erfahrungen zu sammeln.
Im Betriebspraktikum sind die Unterschiede zwischen Schul- und Berufswelt zum ersten Mal für unsere Schülerinnen und Schüler deutlich spürbar: Im Gegensatz zu der wohlbehüteten Umgebung des Elternhauses und der Schule wird hier ein besonders hohes Maß an Selbständigkeit und Verantwortung im Umgang mit den gestellten Anforderungen (Aufgaben) verlangt. Das Praktikum eröffnet erste Einblicke in das benötigte Fachwissen, in Fähigkeiten und Arbeitsmethoden des beruflichen Alltags. Zudem dient das Praktikum dem Erlernen und der Vertiefung von Arbeits- und Verhaltensweisen wie Sorgfalt, Pünktlichkeit und Höflichkeit, die auch außerhalb der beruflichen Realität unverzichtbar sind.
Zu Beginn der Oberstufe will das Berufspraktikum aber auch Entscheidungshilfe für die weitere schulische Laufbahn sein. Brauche ich zur weiteren Ausbildung im angestrebten Beruf wirklich das Abitur oder wäre es nicht sinnvoller nach der mittleren Reife sofort mit der Ausbildung zu beginnen? Diese und ähnliche Entscheidungen muss jeder für sich selbst treffen; nach beruflich-praktischen Erfahrungen fällt dies leichter.
Im Verlauf des Praktikums werden unsere Schüler einmal von einer Lehrerin oder Lehrer im Betrieb besucht. Mit diesem Besuch möchten wir gegenüber dem Betrieb unserer Anerkennung für die Bereitstellung eines Praktikumsplatzes ausdrücken und im direkten Dialog zwischen Praktikant, betrieblichem Betreuer und einem Vertreter der Schule Ansprechpartner bei möglichen Problemen sein.
Nach dem Praktikum findet (immer etwa im Mai) das "Praktikumsforum" statt. Dort präsentieren die Zehntklässler, die ihr Praktikum absolviert haben, ihre Erfahrungen den Neuntklässlern, die im darauffolgenden Schuljahr ihr Praktikum haben, Dadurch können erste Eindrücke gesammelt und die eine oder andere Anregung gegeben werden.
Vor Beginn des Praktikums findet das Bewerbertraining statt. Seit Jahren arbeitet hier die Schule zuverlässig mit einem Vertreter aus der Personalabteilung einer Haßlocher Firma zusammen. Dieser vermittelt Informationen zu Form und Inhalt einer schriftlichen Bewerbung und geben an Hand simulierter Bewerbungsgespräche mit Schülern wertvolle Hinweise zu einer erfolgreichen Gesprächsführung. Die Authentizität dieses Gesprächstrainings kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da die Dozenten in ihren Betrieben an exponierter Stelle für Bewerbung, bzw. Einstellung von Auszubildenden und Mitarbeitern zuständig sind.
Mit diesem Bewerbungstraining wird die von Seiten der Schule organisierte intensive Kontaktaufnahme und Beschäftigung mit der Berufs- und Arbeitswelt abgerundet. Am Hannah-Arendt-Gymnasium organisiert seit Jahren Herr Heppes die Durchführung des Berufspraktikums und der beschriebenen zugehörigen Veranstaltungen.