Besançon-Reisebericht 2009
Bericht über den Aufenthalt der Franzosen in Haßloch
Heute ist es soweit. Voller Spannung warten wir darauf, dass unsere Brieffreunde aus Besançon ankommen. Viel wissen wir nicht über sie, nur das Nötigste, das in den E-Mails ausgetauscht wurde. Doch nun ist es soweit, der Bus, auf den wir nun schon eine halbe Stunde warten, ist endlich da. Die Begrüßung kann stattfinden. Langsam gehen wir aufeinander zu und bemerken, dass sie genauso nervös sind wie wir. Dieses Gefühl schwindet aber bald und wir erinnern uns an den einen bestimmten Satz, den wir bei Frau Beisemann damals in der siebten Klasse lernten: ,,Salut, Comment ça va? '' Wir holen die Koffer und machen uns auf dem Weg nach Hause. Dort stelle ich meinen Austauschschüler meiner Familie vor, der uns bald darauf mit Käse und französischem Wein beschenkt. Da ich ihn nicht überrumpeln möchte, zeige ich ihm sein Zimmer und lasse ihn mit seinen Eltern telefonieren, um ihnen Bescheid zu geben, dass er heil angekommen ist. Danach bitte ich ihn ein Stück auf dem Klavier zu spielen, da er in den E-Mails sein Klavier erwähnte. Ein wenig schüchtern fängt er an und haut uns kurz darauf vom Hocker. Wahnsinn. Wir sind hin und weg von seinem Talent und fühlen uns wie in einem Konzert. Ich weiß es noch nicht, aber ich werde bald feststellen, dass meine Eltern mich während seines Aufenthalts so schnell nicht fragen werden ein Stück nach dem Essen vorzuspielen. Wir haben nämlich einen richtigen Pianisten im Haus.
Am nächsten Morgen gehen wir in die Schule und zeigen den Franzosen, wie der Unterricht in Deutschland aussieht. Mittags zeigen wir unseren französischen Freunden das Schloss in Heidelberg. Danach haben wir ein wenig Freizeit in der Stadt. Unglücklicherweise gibt es eine Gruppe, die nicht auf die Uhr schaut und dadurch den Zug verpasst. Zu der Gruppe gehöre auch ich. Wir warten auf den nächsten Zug, rufen unsere Eltern an, um unsere Austauschschüler am Bahnhof abzuholen und stellen uns auf die kommenden Gelächter in der Schule ein. In Mannheim müssen wir umsteigen, während wir auf unseren Zug warten, hören wir, wie jemand unsere Namen ruft. Wir schauen uns um und sehen unsere Kameraden auf dem anderen Gleis im Zug. Wir rennen drauf los. Doch es ist zu spät. Wir verpassen die zweite Bahn. Unsere Laune sinkt und wir stellen uns nun auf eine doppelte Runde Gelächter ein. Am Ende ist es jedoch halb so schlimm und wir sind sogar in der Lage selbst zu lachen.
Es ist Donnerstag. Heute wird ein aufregender Tag, die Draisinen-Tour steht nämlich an. Während zwei Personen fahrradfahren, sitzen die übrigen zwei auf einer Bank und genießen die Fahrt. Zuerst geht es langsam los, der Grund: die Lehrer. Wir können sie allerdings überreden und kurz darauf fahren wir 100 km/h, na ja nicht ganz so schnell aber wir kommen voran.
Wir kommen nach einer Stunde an und warten. Auf wen, kann man sich bestimmt denken. Auch wenn wir es ihnen nicht zeigen, sind wir ihnen ziemlich dankbar, da wir so eine kleine Pause einlegen können, bevor es weiter geht. Wir gehen darauf in eine kleine Stadt namens Meisenheim und besichtigen eine Kirche.
Gruppenfoto in Meisenheim am Glan
Am nächsten Tag tritt für uns der Alltag wieder ein, während die Franzosen einen aufregenden Tag im Bundessortenamt erleben. Am Freitag machen wir uns auf dem Weg nach Meckenheim, um ihnen dort das Weinfest zu zeigen. Sie freuen sich sehr und wir hoffen nur, dass sie sich benehmen werden. Wir haben aber eine tolle Zeit und glauben, dass es eine gute Erfahrung für sie war.
Am Wochenende gehen wir mit ihnen in den Holiday Park und in Speyer Minigolf spielen. Dabei bemerke ich schnell, dass ich talentlos bin und dass mein Austauschschüler nicht nur ein Klavierprofi, sondern auch ein Minigolf-Ass ist. Nachdem ich damit fertig bin mich selbst zu bemitleiden, zeigen wir ihnen den Dom und laden sie auf ein Eis ein.
Es ist inzwischen Montag. Wir beschließen den Austausch ruhig in einer gemütlichen Runde beim Eis essen. Der letzte Abend hat sich eingeschlichen. Wir freuen uns natürlich auf die kommende Woche, sind aber doch ein wenig traurig, dass die Zeit so schnell verging.
Cara van Wyk
Bericht über die Fahrt der Haßlocher Schülerinnen und Schüler nach Besancon
Am zweiten Tag besuchten wir mit den Franzosen ihre Schule, das Lycée Jules-Haag, mit einem Internat für die Schüler, die weiter weg wohnen. Im Vergleich zu unserem Gymnasium erscheint es auf den ersten Blick sehr groß, grau und trist. Viele hat es an ein Gefängnis erinnert. Es gab z.B. auch eine Art Tunnel, durch den mal laufen musste, um auf die andere Seite der Schule zu gelangen. Ursprünglich war das Gymnasium eine Uhrmacherschule. Mit dem Observatorium, das sich ganz oben auf dem Dach befindet, was also heißt, wir mussten sehr viele Treppen steigen, konnte man die Uhrzeit genau messen. Von dort kann man auch den schönen Ausblick auf einen großen Teil von Besançon genießen.
Der Unterricht lief ganz anders als bei uns ab, z.B. in Mathematik. Hier in Deutschland gestalten die Schüler den Unterricht mit und reden mit dem Nachbarn bis der Lehrer eingreift. In Frankreich konnte oder wollte sich der Lehrer anscheinend nicht durchsetzen, da alle Jugendlichen die ganze Zeit miteinander erzählt haben oder aufgestanden sind. Der Lehrer erklärte etwas über das Thema, schrieb einige Formeln an die Tafel und sonst nichts. Das war dann die Mathe-Stunde. Dort dauert eine Unterrichtsstunde auch 60 Minuten und man hat den ganzen Tag Schule.
Janina Hell